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Exotische Bräuche

 

 

Es steht fest, dass die Tradition des Schenkens auf der ganzen Welt verbreitet ist. Selbst schlichte Aufmerksamkeiten - die untereinander verschenkt werden, gelten überall als Zeichen der Liebe, Zuneigung oder Freundschaft.

Der Begriff „Geschenk“, von dem sich im Übrigen auch das „Ein-schenken“ – also das Bewirten eines Gastes ableitet, bezeichnet die Übertragung des Eigentums an einer Sache oder an einem Recht an einen anderen, ohne eine Gegenleistung zu verlangen.

Ganz anders, aber dennoch eine schöne Tradition, ist die Indianische. Noch heute ist es unter den Häuptlingen der Indianerstämme üblich, sich sehr reich zu beschenken. Jeder will dabei das Geschenk des anderen übertreffen, um unter Beweis zu stellen, dass er ihm wirklich wichtig ist. Hierbei kann es vorkommen, dass ein Häuptling alles hergeben muss, was er besitzt. Das gehört zur Ehre.

Noch heute wird in Amerika das Schenken in Form so genannter “Giveaways” gepflegt. Bei Veranstaltungen und Zeremonien werden Verwandte und Freunde oft sehr reich beschenkt. Hier werden praktische Sachen des täglichen Lebens weitergegeben, häufig jedoch auch sehr preisintensive Dinge wie Decken, Pferde oder sogar Autos.

Ein Ritual des Wegschenkens unter den Eingeborenen der Trobriand-Inseln (Papua-Neuguinea) und ihrer Nachbarn in Melanesia (Australien) ist die zeremonielle „Kula-Seefahrt“. Diese Reise beginnt zu einer bestimmten Zeit in zwei entgegengesetzte Richtungen, wobei die Häuptlinge untereinander Schmuckgegenstände tauschen. Diese Gaben sind aus roten und weißen Muscheln, Schnecken und Perlmutt hergestellt. Die Halsketten, „Soulava“, werden im Uhrzeigersinn von Insel zu Insel gebracht, die Armreifen, „Mwali“, gegenläufig. Diese Art des Weitergebens wird solange fortgeführt, bis die Sachen wieder an ihren Ursprung zurück kehren. Die Funktion dieses Karussells des Beschenkens ist unklar, aber der Gedanke liegt nahe, dass auf diese Weise entfernte Stämme sozial miteinander vernetzt werden.

Bei einem ähnlichen Schenk-Ritual innerhalb einer dieser Inseln scheint das Streben nach Prestige im Vordergrund zu stehen. Die Eingeborenen von Trobriand bauen Yams-Wurzeln an, wobei der Ertrag der einzelnen Familien in eigenen Yams-Häusern öffentlich ausgestellt und prämiiert wird. Besonders dicke und schöne Wurzeln erhalten Ehrenplätze. Sie werden auch verschenkt, von den Empfängern bemalt und oft, in Holz gerahmt, zur Schau gestellt.